Auf einen Blick

Membranstabilität und Zellteilung

Pflanzen nehmen Bor aus der Bodenlösung in Form der Borsäure auf. Bormangel tritt vor allem bei Trockenheit auf neutralen bis alkalischen Böden auf. Der Bor-Bedarf der verschiedenen Kulturpflanzen ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. So haben Gramineen tendenziell einen geringeren Bor-Bedarf als zweikeimblättrige Pflanzenarten. Bor verbessert die  Membranstabilität und fördert das Pflanzenwachstum, indem es die Zellteilung unterstützt. 

Im Boden

Ton- und humusreiche Böden enthalten mehr Bor als Sandböden

Der mittlere Bor-Gehalt von Böden des humiden Klimas liegt zwischen 5 und 80 mg/kg. Sandreiche Böden besitzen eher einen niedrigen Bor-Gehalt (5-20 mg/kg) als ton- und humusreiche Böden (30-80 mg/kg). Extrem hohe Bor-Gehalte mit phytotoxischer Wirkung können in zur Versalzung neigenden Böden vorkommen.

Bor gelangt in Form von Borsäure (H3BO3) bei der Verwitterung von Glimmern und Turmalin in die Bodenlösung. Oberhalb eines pH-Wertes von 6,3 dissoziiert die Borsäure. Das gebildete Anion wird wegen seiner negativen Ladung an positive Oberflächen von Eisen- und Aluminiumoxiden, Tonmineralen und organischen Substanzen adsorbiert. Da Bor mit dem Wasserstrom in die Pflanze aufgenommen wird, tritt Bormangel vor allem bei Trockenheit auf neutralen bis alkalischen Böden auf.

In der Pflanze

Zuckerrüben, Raps und Kartoffeln benötigen mehr Bor als die meisten Getreidearten

Bor gehört zu den essentiellen Mikronährstoffen und beeinflusst viele Prozesse im pflanzlichen Stoffwechsel. Der Borbedarf der verschiedenen Kulturpflanzen ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. So haben Gramineen (Gräser, Getreide mit der Ausnahme Mais) tendenziell einen geringeren Borbedarf als zweikeimblättrige Pflanzenarten (vor Zuckerrübe, Raps und Kartoffeln). Ursache hierfür kann zum einen im unterschiedlichen Zellwandaufbau gesehen werden. Die Pflanzen nehmen Bor aus der Bodenlösung in Form der Borsäure auf.

Funktionen von Bor in der Pflanze: 

  • Fördert die Bildung von zellwandstabilisierenden Kohlenhydraten.
  • Verbessert die Membranstabilität und die Membranfunktion.
  • Aktiviert die Saccharosebildung und den Abtransport der Assimilate in die Speicherorgane.
  • Reguliert die RNA-Bildung. Dadurch werden auch die Synthese der Nucleinsäuren und somit auch die gesamte Eiweißsynthese beeinflusst.
  • Fördert das Pflanzenwachstum durch Einfluss auf die Zellteilung.

Borüberschuss in der Pflanze

Ein Zuviel an Bor kann die Pflanze schädigen. Es kommt zu Vergilbungserscheinungen an älteren Blättern, die später in Nekrosen und perforierte Gewebeteile übergehen.
Sehr empfindlich reagieren Gurken und Leguminosen, da der Bereich zwischen Versorgung und Überschuss besonders eng ist.

Mangelsymptome

Bormangel beeinträchtigt die Blütenbildung und die Befruchtung

  • Mangelsymptome sind zuerst an den jüngsten Pflanzenteilen sichtbar.
  • Es kommt zum Absterben von Wurzel- und Sproßspitzen, sowie zum Vertrocknen der jüngeren Blätter. Ursache hierfür dürfte die unzureichende Assimilatversorgung und der gestörte Wasserhaushalt sein.
  • Es kommt zu einem verstärkten Austrieb von Seitenknospen durch die fehlende apikale Dominanz der Pflanzen.
  • Die Blütenbildung und die Befruchtung sind beeinträchtigt.
  • Es kommt zu einer erhöhten Transpiration und beeinflusst negativen den Wasserhaushalt der Pflanzen.
  • Bei Leguminosen kommt es zur schlechteren Entwicklung der Knöllchenbakterien in den Wurzeln.
  • Typische Schadbilder sind z.B. die Herz- und Trockenfäule bei der Zuckerrübe, Futterrüben und dem Mangold, sowie die Spitzenvergilbung bei der Luzern.
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